Mörgens Theater Aachen – Subkulturwinter Kurzfilmabend des Hochschulradio

Am 23. November 2012 war ich zum ersten mal im – übrigens echt schicken – Aachener Mörgens Theater. Mal wieder ein Kurzfilmabend. Diesmal im Rahmen des Subkulturwinter vom Hochschulradio.

Mörgens Theater Aachen - Hochschulradio Subkulturwinter Kurzfilmabend 1Mörgens Theater Aachen - Hochschulradio Subkulturwinter Kurzfilmabend 3Mörgens Theater Aachen - Hochschulradio Subkulturwinter Kurzfilmabend 4 Beduinen des WestensDie Beduinen des Westens mit ihrem Film „Burn it down“.Mörgens Theater Aachen - Hochschulradio Subkulturwinter Kurzfilmabend 7Foyer des Mörgens TheatersMörgens Theater Aachen - Hochschulradio Subkulturwinter Kurzfilmabend 5 - SmartphoneMörgens Theater Aachen - Hochschulradio Subkulturwinter Kurzfilmabend 6

Abgefahrene Überbelichtungen

Ziemlich lustig fand ich die fotografischen Effekte, die mit einem meiner letzten Fuji Neopan 1600 Filme – der ist ja vor einiger Zeit leider (!!!) eingestellt worden – in der extremst dunklen Lichtsituation im Mörgens entstanden sind… Ich meine insbesondere die letzten beiden Bilder mit ihren Überbelichtungen. Das erste zeigt die Getränkebar des Mörgens mit einer völlig überbelichteten Person, die genau im Lichtspot stand. Die andere Überbelichtung ist beim Fotografieren der Besucher entstanden, während eine der Besucherinnen ihr Smartphone benutzte: Schön, dass ich eine für unsere Zeit so charakteristische „Erscheinung“ auch mal festhalten konnte :)

Die Filme: Von der Star Trek Parodie bis zu nachdenklichen und philosophischen Werken

Nun aber zum inhaltlichen. Nachdem ich ja bereits im Februar 2011 einen Kurzfilmabend in der Raststätte fotografiert hatte, war ich nun mal wieder bei einem dabei. Es liefen ca. acht bis zehn Filme, und mit dabei waren auch einige, die schon fast keine Kurzfilme mehr waren. Los ging’s mit einer bereits so ca. 20 Jahre alten oder noch älteren Parodie/Science Fiction Anlehnung an Star Trek mit einigen witzigen Momenten. Leider hab ich mir den genauen Namen des Films nicht gemerkt.

Interessanter fand ich – nach solchem Austausch und solchen Gesprächen bin ich ja immer förmlich auf der Suche – einige Filmbeiträge mit philosophischen Inhalten und Fragestellungen. „Mein Glücksbringer“ von Jacqueline Pawliczek (Facebookseite zum Film) war beispielsweise so ein Film. Das Thema des Films wird folgendermaßen beschrieben: „Was versteht man unter dem Glück? Dexter, der 17jährige Schüler, scheint diese Frage für sich beantwortet zu haben…“. Anschauen kann man ihn sich übrigens auf Youtube (hier klicken).

Ein weiterer Film in dieser Richtung war „Burn it Down“ von den „Beduinen des Westens„. Der Film hinterfragt die Zuschauer, ob sie mit ihrem Leben wirklich zufrieden sind. Er zeigt insbesondere die Hauptdarstellerin Aurelie, die es anpackt und mit ihrem Leben aufräumt. Der Titel „Burn it down“ ist entsprechend mehr als provokativ, und ich kann mir gut vorstellen dass schon so mancher Zuschauer darüber ins Grübeln geraten ist. Passend zur DVD gab’s übrigens auch noch das „Burn it down“ Feuerzeug im Merchandise-Angebot. Online kann man den Film meines Wissens nicht in voller Länge anschauen. Hier daher nur ein Link zum Trailer. Die offizielle Beschreibung dieses Films:

Aurelie (Alice Fiedler) hat ein perfektes, ordentliches Leben — bis zu der Nacht, in der ihr Freund sie nicht rechtzeitig vom Flughafen abholt und sie mit der impulsiven Ruby (Yvonne Smokey Griesinger) und der depressiven Kati (Ellie Lorscheid) aufbricht, um die Stadt auf eigene Faust kennen zu lernen. Man begegnet sich und verliert sich und nichts bleibt, wie es war.

Ausbruch aus dem Alltagstrott?

„Burn it down“ zeigte in Form von Dialogen und Gesprächen verschiedene Ansätze auf, wie sich das Ausbrechen aus diesem Alltagstrott gestalten könnte. Natürlich ist die gesamte Nacht, in welcher der Film spielt ein einziger Ausbruch. Aber es wird beispielsweise auch innerhalb der Story ein fernöstliches Kloster erwähnt, in welchem eine der gezeigten Figuren für sechs Monate absteigt. Ein weiterer Filmmoment, in dem es auch um sowas ging, ist bei mir besonders hängen geblieben. Und zwar gibt es eine kurze Szene, kein Gespräch nur ein paar gewechselte Worte, in welcher es um einen Christen und seine Art des Antwortens auf die Frage nach dem Trott und dem wahren Leben geht. Er wird komisch, weltfremd und verkrampft dargestellt. Die christlichen Antworten auf die existenziellen Fragen kommen im Film also eher weniger als überdenkenswerte Alternative rüber. Das ist es was mich als begeisterten Christen ins Nachdenken gebracht hat. Aber Selbstreflexion muss sein. Die Christen haben dieser Tage schon an einigen Stellen Imageschaden auszubügeln. Und etliche bekleckern sich in der Tat häufig nicht mit Ruhm. Aber dennoch habe ich es halt anders erlebt, dass die christliche Message nämlich enorme Kraft hat. Und deshalb finde ichs persönlich auch so schade, wenn sie verkannt wird oder als philosophisch durchaus diskutable Alternative sogar fehlt.

So, genug rumphilosophiert. Sollte jemand noch Lust haben, den Dialog zu vertiefen, dann kann er/sie natürlich gern einen Kommentar schreiben :))